Funktionen

Spielleitung/Schiedsrichter

In der Schule soll die Lehrperson neben der Funktion als Schiedsrichter auch diejenige der Spielleiterin übernehmen. Im Unterschied zur Schiedsrichterin wirkt der Spielleiter auch pädagogisch: neben dem korrekten Ablauf des Spiels werden technische, taktische und vor allem soziale Verhaltensweisen angestrebt (Fairness, Umgang mit Niederlage, …). Die Spielleiterin muss beim Leiten eines Spiels genau wissen, welches Ziel, bzw. welche Verhaltensweisen sie anstrebt. 

Voraussetzungen und Merkmale einer guten Spielleitung:
  • gute Kenntnisse des Spiels (Technik, Taktik, Regeln)
  • als Spielleiterin möglichst auf Ballhöhe stehen
  • sich intensiv auf das Spiel konzentrieren und nicht ablenken lassen
  • nicht stur sein und Fehlentscheide auch eingestehen
  • klar und bestimmt pfeifen und die Entscheide mit Gesten unterstützen und wenn nötig erklären
  • die Spielerinnen dazu anhalten, Regelübertretungen selber anzuzeigen, denn 24 Schüler sehen immer mehr als eine Lehrperson
Vor dem Spiel:
  • Teams bilden, nicht wählen lassen! Eventuell Spiel in Leistungsgruppen, Teams über einen längeren Zeitraum zusammen spielen lassen
  • Idee, Feld, Regeln und eventuell Wertung bekannt geben
  • Ziel (bzw. das angestrebte Verhalten) bekannt geben (wenn eine Klasse grosse Probleme mit der Fairness hat, warum nicht einmal die Teams sich gegenseitig begrüssen lassen (Handshake beim Tennis oder Fussball als Vorbild)
Während des Spiels:
  • Spiel leiten und sich auf das angestrebte Verhalten konzentrieren. Ziel immer wieder in Erinnerung rufen, Tipps dazu geben, das angestrebte Verhalten (z.B. Handheben bei einem Foul (analog Basketball)) einfordern!
  • nicht mitspielenden Schülerinnen (Verletzte, Auswechselspieler) Beobachtungsaufgaben geben (Spielbeobachtung)
  • nicht selber mitspielen, sondern führen!!
Nach dem Spiel:
  • Wieder Handshake einfordern!
  • Resultat bekannt geben, wenn gezählt wurde (dies ist meistens gar nicht nötig)
  • gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern besprechen, ob das Ziel erreicht wurde. Neues Ziel für die folgende Lektion formulieren (wo wollen wir uns verbessern?)
Spielleitung ist nicht Selbstzweck
Oberstes Ziel ist die Erziehung zum selbstständigem Spiel. Die Lehrperson soll zunehmend Verantwortung für das Gelingen eines Spiels an die Spielenden abtreten. Dies bedingt auch, dass die Spielenden die Regeln kennen (Hausaufgaben?), Regeln absprechen und das Spiel ihren Bedürfnissen anpassen.
Möglichkeiten: Spiel auf kleinen Feldern und mehreren Kleingruppen (2 gegen 2 oder 3 gegen 3) - Halbklassenunterricht (eine Hälfte spielt auf dem Sportplatz draussen selbstständig, die andere übt sich in der Leichtathletik) - Spieler und Spielerinnen als Schiedsrichter einsetzen.

Spielregeln:
Zur Thematik des Schiedsrichters auf der Primarstufe finden Sie auf Ilias (öffentlicher Bereich) ein ganzes Lernobjekt! Link


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