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Textgeneratoren
Textgeneratoren gehören zu den faszinierendsten Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) und haben das Potenzial, die Art und Weise, wie wir mit geschriebenem Wort umgehen, völlig zu verändern.
Die folgende Übersicht stellt die drei grössten Sprachmodelle vor, die aktuell bei unabhängigen Tests die besten Resultate erzielen.
Die folgende Übersicht stellt die drei grössten Sprachmodelle vor, die aktuell bei unabhängigen Tests die besten Resultate erzielen.
Textgeneratoren sind Software-Systeme, die darauf trainiert sind, Texte zu erzeugen, die denen eines Menschen ähneln. Sie basieren auf komplexen Algorithmen und maschinellen Lernverfahren, insbesondere auf sogenannten neuronalen Netzwerken, die aus grossen Mengen von Textdaten lernen. Diese Technologie kann für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden, von der Erzeugung kreativer Geschichten bis hin zur Generierung von Sprachübungen.
Im Bildungsbereich eröffnen Textgeneratoren neue Möglichkeiten und stellen zugleich Herausforderungen dar. Einerseits können sie als Werkzeug dienen, um das Schreiben zu unterstützen, Lernerfahrungen zu personalisieren und Unterrichtsmaterialien zu erstellen. Andererseits erfordern sie eine kritische Auseinandersetzung mit Themen wie Urheberschaft, Authentizität und Verlässlichkeit von Informationen.
ChatGPT und GPT o (OpenAI)
ChatGPT ist der Chatbot von OpenAI, der Ende 2022 die KI-Revolution ins Rollen brachte und zum Durchbruch für generative KI in der breiten Öffentlichkeit wurde. Es ist nach wie vor eine der beliebtesten und am weitesten verbreiteten Sprach-KIs und bildet das Fundament für zahlreiche Apps und Dienste, die heute KI-Funktionen anbieten.
Das zugrunde liegende GPT-Modell hat sich kontinuierlich weiterentwickelt, von GPT-3.5 über GPT-4 bis hin zu den neuesten "o-Modellen" wie GPT-4o. Diese neuen o-Modelle zeichnen sich durch erweiterte Reasoning-Fähigkeiten aus und können komplexe Probleme schrittweise durchdenken, bevor sie antworten. Dadurch sind sie besonders stark in mathematischen Aufgaben, wissenschaftlichen Fragestellungen und logischem Denken.
ChatGPT bietet heute multimodale Funktionen und kann Texte, Bilder und Dateien verarbeiten. Durch Custom GPTs können spezialisierte Versionen für bestimmte Anwendungsbereiche erstellt werden.

- Login nötig. Der Chat-Verlauf wird gespeichert.
- ChatGPT kann in einer kostenlosen Version genutzt werden, die Zugang zu GPT-4o mini bietet. Für erweiterte Funktionen wie GPT-4o, erweiterte Datenanalyse und höhere Nutzungslimits ist ein kostenpflichtiges ChatGPT Plus Abo nötig.
- Die neueren Modelle sind deutlich leistungsfähiger, können Bilder analysieren und halluzinieren weniger als frühere Versionen.
- OpenAI nutzt Eingaben zur Modellverbesserung, bietet aber Optionen zur Datenverwendung (Datenschutz beachten).
- ChatGPT arbeitet primär mit dem eigenen LLM hat aber in der Plus-Version Zugang zu aktuellen Webinformationen.
- Zusätzlich können benutzerdefinierte GPTs für spezielle Anwendungen erstellt werden.
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Claude (Anthropic)
Claude AI von der US-Firma Anthropic hat sich zu einem der leistungsstärksten Textgeneratoren entwickelt und übertrifft in vielen Bereichen andere Modelle. Ein wesentlicher Unterschied zu anderen Anbietern besteht in Anthropics Ansatz des "Constitutional AI", bei dem das Modell durch Selbstverbesserung und KI-Feedback ethische Prinzipien erlernt, anstatt nur durch menschliche Moderation begrenzt zu werden.
Die aktuelle Version Claude 4 Sonnet bietet ein besonders grosses Kontextfenster von bis zu 200'000 Tokens, was etwa 150'000 Wörtern entspricht und damit deutlich über den meisten anderen Modellen liegt. Dies macht Claude besonders geeignet für die Analyse längerer Texte, komplexe Aufgaben und ausführliche Gespräche.
Claude kann multimodal arbeiten und Bilder, Dokumente und Code analysieren. Das Modell ist besonders stark in analytischen Aufgaben, beim Verfassen strukturierter Texte und bei der Bearbeitung komplexer Anfragen. Anthropic aktualisiert die Modelle regelmässiger als andere Anbieter, wodurch Claude oft aktuelleres Wissen besitzt.

- Claude ist über claude.ai weltweit verfügbar. Ein Login ist erforderlich, der Chat-Verlauf wird gespeichert.
- Claude kann in einer kostenlosen Version genutzt werden, die begrenzten Zugang zu Claude 3.5 Sonnet bietet. Für leistungsfähigere aktuelle Modelle wie Claude 4 Sonnet oder Claude 4 Opus ist ein kostenpflichtiges Pro-Abo nötig.
- Claude verfügt über ein sehr grosses Kontextfenster von bis zu 200'000 Tokens (etwa 150'000 Wörter), was es ideal für komplexe Aufgaben, längere Dokumente und ausführliche Gespräche macht.
- Anthropic hat transparente Richtlinien zur Datennutzung und bietet Optionen zur Kontrolle der Datenverwendung (Datenschutz beachten).
- Claude arbeitet nur mit dem eigenen LLM ohne direkte Websuche, wird aber regelmässiger mit aktuellen Daten trainiert als viele Konkurrenzmodelle. Das Modell kann Dateien hochladen und analysieren sowie Bilder verarbeiten.
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Gemini (Google)
Gemini ist Googles multimodales KI-Modell, das den ehemaligen Chatbot Bard ersetzt hat. Es kann Texte, Bilder, Videos und andere Dateiformate verarbeiten und interpretieren. Das Modell neigt zu ausführlicheren Antworten, hat aber bei deutschsprachigen Anfragen gelegentlich Verständnisschwächen.
Die grösste Stärke von Gemini ist die Integration mit Googles Suchmaschine und Diensten. Dadurch kann es auf aktuelle Live-Informationen zugreifen und mit Google Workspace interagieren, was es besonders für Recherchen und zeitkritische Fragen wertvoll macht.

- Google-Login nötig. Der Chat-Verlauf wird gespeichert.
- Gemini kann in der Grundversion kostenlos genutzt werden. Für erweiterte Funktionen und höhere Nutzungslimits ist Gemini Advanced (kostenpflichtig) verfügbar.
- Gemini konkurriert in verschiedenen Benchmarks mit führenden Modellen wie GPT-4 und Claude, zeigt aber je nach Aufgabenbereich unterschiedliche Stärken.
- Google nutzt Eingaben zur Modellverbesserung, bietet aber Kontrolloptionen für die Datenverwendung (Datenschutz beachten).
- Gemini hat direkten Zugang zu Google-Suchergebnissen und kann aktuelle Informationen in Echtzeit abrufen und verarbeiten.
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DeepSeek (DeepSeek AI)
DeepSeek ist ein chinesisches KI-Unternehmen, das mit seinem Modell DeepSeek-V3 internationale Aufmerksamkeit erlangt hat. Das Modell zeichnet sich durch eine sehr kostengünstige Entwicklung aus und erreicht trotzdem Leistungen, die mit führenden westlichen Modellen konkurrieren können. DeepSeek-V3 ist besonders stark in mathematischen und logischen Aufgaben sowie beim Programmieren.
Das Modell ist als Open-Source verfügbar, was es für Bildungseinrichtungen und Entwickler besonders interessant macht. DeepSeek bietet sowohl über eine eigene Plattform als auch über APIs Zugang zu seinen Modellen. Die Antworten sind tendenziell präzise und technisch orientiert, mit einem Fokus auf sachliche Genauigkeit.

- Registrierung erforderlich. Chat-Verläufe werden gespeichert.
- DeepSeek kann kostenlos mit täglichen Nutzungslimits verwendet werden. Kostenpflichtige Pläne bieten höhere Limits und schnellere Antworten.
- DeepSeek-V3 zeigt in Benchmarks sehr starke Leistungen, besonders in STEM-Bereichen und beim Coding.
- Datenschutzrichtlinien sollten beachtet werden, da es sich um einen chinesischen Anbieter handelt (Datenschutz beachten).
- DeepSeek arbeitet mit dem eigenen LLM ohne direkte Websuche, bietet aber aktuelle Trainingsdaten.
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Weitere Textgeneratoren
Neben den drei führenden Anbietern gibt es weitere wichtige Textgeneratoren, die für spezielle Anwendungen interessant sind. Microsoft Copilot integriert GPT-Technologie direkt in Office-Anwendungen und Windows und bietet dadurch nahtlose KI-Unterstützung im Arbeitsalltag. Perplexity AI kombiniert Textgenerierung mit Websuche und eignet sich besonders für Recherchen, da es Quellen direkt verlinkt.
Im Open-Source-Bereich haben sich Modelle wie Meta's Llama, Mistral AI oder das deutsche Aleph Alpha etabliert. Diese bieten oft mehr Kontrolle über Datenschutz und können lokal betrieben werden, was für Bildungseinrichtungen mit strengen Datenschutzanforderungen wichtig ist.
Zuletzt geändert: 30. Mai 2025, 13:25, Gavin, David [david.gavin@phzh.ch]