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Natur, Mensch, Gesellschaft

Der Zugang zu Bildern hat sich durch das Internet stark vereinfacht. Dennoch stösst man als Lehrperson bei der Suche nach geeignetem Bildmaterial immer wieder an Grenzen. Oft zeigen die Bilder nicht genau das, was man sucht, oder man wünscht sich ein Bild von etwas, das es in der Realität gar nicht gibt. KI-Bildgeneratoren können hier ein nützliches Werkzeug sein.

Mit künstlicher Intelligenz generierte Bilder für den NMG-Unterricht nutzen

Bilder sind im NMG-Unterricht ein häufig eingesetztes Mittel zur Visualisierung komplexer Sachverhalte. Sie schaffen einen emotionalen Bezug zur Sache, wirken motivierend auf die Schülerinnen und Schüler und unterstützen so das Lernen.
Bilder können aber auch selbst Gegenstand des Lernens sein. Darstellungen aus früheren Zeiten sind Quellen, die im Unterricht rekonstruiert werden können (NMG.9), Abbildungen von Organen schaffen einen Zugang zu sonst unzugänglichen Strukturen unseres Körpers (NMG.1) und Fotos von Menschen in Arbeitskleidung regen die Kinder an, über verschiedene Berufe und deren Merkmale zu sprechen (NMG.6), um nur einige zu nennen.

Einsatz von KI-generierten Bildern – ein Beispiel

Artenvielfalt und Ordnungssysteme sind wesentliche Bestandteile des Kompetenzbereichs NMG.2 «Tiere, Pflanzen und Lebensräume erkunden und erhalten». Die Kinder untersuchen Tiere und Pflanzen auf bestimmte Merkmale und beschreiben Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Werden die Merkmale mit den Lebensräumen der Tiere und Pflanzen in Verbindung gebracht, können die Schülerinnen und Schüler daraus Regeln über den Zusammenhang von Merkmal und Lebensraum ableiten. Die so entstandenen Regel- und Ordnungssysteme werden anhand eigener Kriterien begründet. Im Folgenden wird kurz beschrieben, wie ein Kompetenzaufbau nach den Phasen des Prozessmodells für kompetenzfördernde Aufgabensets in Anlehnung an Wilhelm et al. (2016) aussehen könnte.
Die Explorationsphase hat einen starken Bezug zur Lebenswelt der Kinder. Die Schülerinnen und Schüler erkunden den Lebensraum rund um die Schule, den nahegelegenen Wald oder die Wiese vor der Schule. Sie skizzieren Tiere und Pflanzen, untersuchen deren Merkmale und notieren diese.
Später in der Erarbeitungsphase untersuchen und ordnen die Kinder Bilder oder Videos von Pflanzen und Tieren und leiten daraus Merkmale für das Leben in einem bestimmten Lebensraum ab. Zum Beispiel: «Die Schwimmhäute helfen bei der Fortbewegung im Wasser» oder «Das Tarnmuster deutet auf ein Leben in der Graslandschaft hin».
In der Übungs- und Vertiefungsphase üben die Kinder, von den Merkmalen auf einen bestimmten Lebensraum zu schliessen. Das Problem hierbei ist, dass die Kinder bekannte Pflanzen und Tiere auch ohne deren spezifische Merkmale den Lebensräumen zuordnen können, da sie ja wissen, wo diese Pflanzen oder Tiere leben. Hier bietet sich der Einsatz von KI-Bildgeneratoren an. So können Bilder von Fantasietieren oder Pflanzen generiert werden, bei denen die Kinder nur anhand der Merkmale argumentieren müssen, in welchem Lebensraum sie leben.
In der Anwendungsphase könnten die Kinder mit Hilfe von KI-Bildgeneratoren selbst Tiere mit bestimmten Merkmalen entwerfen und diese aufgrund ihrer Merkmale einem bestimmten Lebensraum oder einem bestimmten Verhalten (Fressverhalten) zuordnen.

Zuletzt geändert: 8. Feb 2024, 15:50, [iris_leutert@stud.phzh.ch]


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